Bewertung - Vordruckalben
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Tatsachen
Vordruckalben sind teuer. Sie verursachen mit ihren Nachträgen und regelmäßig notwendigen Bindern (Alben) ständig wiederkehrende Kosten für oft ohnehin kaum belastbare Budgets.
Vordruckalben schreiben dem Sammler vor, wie und was er zu sammeln hat: Varianten, die nicht abgebildet sind, erscheinen als nicht existent, fehlende Marken sind immer als Lücke präsent. Hier fallen dem ernsthaften Sammler zwei Schlagworte ein. Einmal: "Klasse statt Masse", also "lieber wenige außergewöhnliche Stücke, als ein ganzes Album voller Schrott" und "komplett sein ist unmöglich".
Vordruckalben zwingen den Sammler quasi, Neuerscheinungen zu sammeln, - was wahrscheinlich Hunderttausende genau so tun. Ergebnis: massenhafter, wertloser Einheitsbrei!
Vordruckalben sind ausschließlich dafür geeignet, Einzelmarken aufzunehmen. Schon eine zusätzlich Marke mit beispielsweise einem Plattenfehler, ein Rand- oder Eckrandstück oder gar ein Paar oder Viererblock sprengt die für das Auge zweifellos schöne, im Prinzip jedoch primitive, der Vielfalt des Briefmarkensammeln in keiner Weise Rechnung tragenden Ordnung.
Die Vordruck-Albenverlage bieten eine Vielzahl unterschiedlicher "neutraler" Zusatzblätter für alle Spezialitäten an, die allesamt jedoch nur eine völlig unübersichtliche, ja, zerfledderte Sammlung ermöglichen. Zudem treiben diese Zusatzblätter die ohnehin extrem hohen Kosten weiter in die Höhe.
Ein weiteres, sicher nicht das letzte, KO-Kriterium ist, daß der Sammler beim Verkauf seiner Sammlung, sofern sie überhaupt möglich ist, für ein selbst absolut neuwertiges Vordruckalbum keinen Pfennig bekommt.
Bewertung
Dem wird jegliche Flexibilität genommen, die Hersteller schreiben durch die Abbildungen vor, was und wie gesammelt werden muß. Beispielhaft seien hier nur Zusammendrucke aus Blöcken, andere Fluoreszenzen oder Papierarten genannt, die für die Nutzer als Sammelobjekte so gar nicht existieren.
Die Wirkung auf die Philatelie ist verheerend.
Junge Sammler, die sich für diese Aufbewahrungsart entscheiden, verpflichten sich quasi dazu, alle Neuerscheinungen der von ihnen gesammelten Gebiete zu kaufen. Neuausgaben, gleich welchen Gebiets, die von allen Vordruckalbennutzern in der gleichen Art gesammelt werden, sind schlicht Massenware ohne jegliche Entwicklungsmöglichkeit.
Noch schlimmer und für die Philatelie ein Existenzrisiko ist der Umstand, daß die Kosten (Alben, Nachträge und Neuerscheinungen) für diese Art zu sammeln das Budget der junge Sammler so markant überschreitet, daß für sinnvolles, erfolgreiches Sammeln keine Mittel mehr zur Verfügung stehen.
Vordruckalben, das erschließt sich sofort, sind für ernsthafte oder gar Q1-Sammler völlig ungeeignet. Nichts von all dem genannten läßt sich auch nur einigermaßen präsentieren - unterm Strich entsteht immer eine gestückelte, zerrissene und stillose Sammlung
Urteil
Nicht empfehlenswert !