Briefmarken-Literatur
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Aus dem Briefmarken-Lexikon
Ersttagsbriefe
Eins ist klar und ohne Wenn und Aber anerkannt, wir leben in einer freien Marktwirtschaft. Jeder kann im Rahmen unserer Gesetze tun und lassen, was er will.
Allerdings erinnere ich mich an eine Zeit, die längst vorbei ist, in der der Kunde König, der Kaufmann ein lauterer, ein ehrlicher war.
Heute ist die Menschheit von einem furchtbaren Virus befallen, dem des Egoismus, der in seinen extremsten Ausformungen als "Neid", "Hass" oder "Mißgunst" daher kommt, den ich als Bedrohung des Weltfriedens ansehe.
Sie fragen sich, was unser beschauliches Hobby mit einem bedrohten Weltfrieden zu tun hat? Ganz einfach, hier passiert im Kleinsten genauso das, was auch im Globalen passiert: Kriege um Wasser, um Nahrung, um Öl, um die Macht. Und sind die Vorteilnahmen der Banken, der Energieunternehmen, der Pharmakonzerne, der Steuerhinterzieher und auch so mancher Politiker nicht auch Kriege gegen die, die dabei übervorteilt werden? Auch eine annähernd 40 %-ige Scheidungsrate bedeutet unendlich viele Kleinkriege in den Familien gegen die Partner, vor allem aber gegen das eigene Fleisch und Blut, gegen die Kinder, denen, psychisch angezählt und oft nicht mehr partnerschaftsfähig, wahrscheinlich unter "Kollateralschäden" laufend, ein nicht sehr glückliches Leben bevorsteht.
Ja, und der Blick in die Tageszeitungen ergänzt dann um das "Tagtägliche", das "Gewöhnliche", um das, was man, abgestumpft, nur noch beiläufig oder zufällig bemerkt, meistens gar übersieht.
In unserem Hobby "Briefmarken-Sammeln" wird ein Krieg um unser, des Sammlers Geld, geführt. Massenhaft werden Dinge produziert, die mit reißerischen, unehrlichen Werbeaussagen aufgebaut, teuer an Gutgläubige verkauft werden. Die irgendwann zu realisierenden Verluste lassen sich dann nicht mehr einklagen, die Verlierer werden mit Hohn überschüttet - und mit neuen Verführungen gelockt.
Ersttagsblätter (ETB) der vergangenen rund 40 Jahre haben gegenüber ihrem ehemaligen Verkaufspreis 85 % bis 95 % verloren. Erlöse decken bei weitem nicht den Verkaufsaufwand.
Die massenhaften FDC werden im Internet überwiegend bis zu 95 % unter ihrem Einstandspreis! verkauft.
Bei den Jahreszusammenstellungen sieht es nicht anders aus: für nur Bruchteile ihres Neupreises werden sie heute verschleudert.
Messe- und sonstige Erinnerungsbelege, Jahresgaben und das übrige künstlich und nur für Sammler Produzierte hat, wenn überhaupt, nur Erinnerungs-, auf keinen Fall aber einen zählbaren Wert.
Einspruch? Es gibt Ersttagsbriefe, die extrem teuer sind? Ersttagsblätter aus den Anfängen vom Bund, Berlin oder der DDR?
Richtig - und auch logisch. Kommt etwas Neues auf den Markt, das erst mal nur ganz wenige kaufen, das also eine kleine Auflage hat, wird das, sobald die Nachfrage größer wird, natürlich auch teuer. Die nächsten (kommerziellen), also Folgeausgaben werden der Nachfrage angepaßt - demnach ist die erste Auflage die niedrigste und teuerste, die zweite nur noch kaum teurer, die nächsten einfach nur noch Massenware.
Beispiel hier die Jahreszusammenstellungen: die erste vom Bund 1973 hatte eine Auflage von 10.000 Stück, die zweite 30.000, die dritte 29.500 und die vierte 60.000 - und dann ging es bis 100.000 hoch!
Und wer konnte sich die ersten Nachkriegs-Ausgaben von Bund, Berlin und der DDR als FDC leisten? Wer kam überhaupt auf die Idee, so etwas zu sammeln? Kaum einer. Also gab und gibt es kaum welche - und als die Nachfrage einsetzte, explodierten die Preise. Die ab 1956 / 1957 produzierten Schmuck-FDC sind dann durchweg Massenware - im Grunde wertlos, weil es viel mehr davon gibt, als Sammler je nachfragen könnten. Folge: wertlos!
Andererseits völlig zu Unrecht nicht oder kaum beachtet sind die manchmal zufälligen oder von Sammlern über ein normales Postamt verschickten und mit ganz normalen Tagesstempeln entwerteten "Ersttagsbriefe". Die sind kein Machwerk, keine FirstDayCover, also Ersttagsumschläge, nein, das sind echte Briefe vom Ersttag, die als einzige wirklich sammelnswert und etwas ganz Besonderes sind - und das gilt natürlich über alle Zeiten, bis in die heutige hinein.
Warum also nicht wieder an Ausgabetagen Briefe schreiben? Nein, nicht für die Einzelfrankatur mit 45, 58, 90 oder 145 Cent, die gibt es massenhaft, sondern abwarten bis Marken herauskommen, die die Phantasie beflügeln, Besonderheiten möglich machen.
Ein paar Beispiele hierfür, die leider, oder besser Gott-sei-Dank nicht mehr möglich sind:
Bund Mehrfachfrankaturen aus MH 27 (selbstklebend), Bund MiNr. 1597: Einschreiben, Eilbrief über 50 g kostete DM 9,90 - das sind 6 Marken á DM 1,65!
Der Bund Zd-Kleinbogen der Blumenserie, Erstverwendungstag war der 01.03.2005, er war am Postschalter nicht erhältlich und mußte bei der Post bestellt werden - und bot phantastische Möglichkeiten.
Hier ein paar Beispiele von noch vielen mehr: Normalbrief ins Ausland € 1,-- (ein Zd-Bogen), Doppelbrief € 2,-- (zwei Zd-Bogen) waren noch die einfache Lösung, die Zd zu nutzen, dann die Kür:
Der gleiche Normalbrief (€ 1,--) mit 4 x Zd 5+10+10 oben geschnitten oder unten geschnitten oder 2 x 6er-Block, 5 mal 4er-Block á -,05 Cent (also 4 x 5 = 20 Cent), komplett obere Reihe, also 5+5+10+10+20 Cent, 2 x oben geschnitten oder 2 mal unten geschnitten, Postkarte mit 3 Zd oben geschnitten (3 x 5+10 Cent = 45 Cent), dasselbe unten geschnitten, die 5 Cent 9 x oben und links geschnitten, oder 9 x unten und links oder 9 x je nur oben oder unten geschnitten, Ausland € 2,-- mit 5 x senkrechtem Zd 20+20, 5x 4er Block á 4 x 10 Cent, Brief á € 1,90 mit 4 x 45 Cent (5+10+10+20 Cent) entweder oben oder unten geschnitten usw.
Wer hat bei den Blöcken 67, 70 und 71 daran gedacht, daß sich hier, ebenfalls wieder ins Ausland die Zd 45+55 Cent sowie 55+145 Cent wunderbar für das € 1,-- und € 2,-- Porto verwenden ließen?
Ebenso Block 73, das war jedoch nur bis 31.12.08 (knapp 4 Monate) möglich!
Oder, als letztes Beispiel MiNr 2705 (Selma Lagerlöf): Am 13. November 2008 verausgabt, war diese Marke nur noch bis 31.12., also rund 6 Wochen, diesen Jahres als EZM für einen normalen Auslandsbrief ( € 1,--) oder als Mehrfachfrankatur (€ 2,--) für einen Doppelbrief möglich.
Ich glaube, es ist leicht zu erkennen, daß man sich anstrengen muß. Das nervt zwar manchmal, zumal wenn die Post über den normalen schönen Stempel des Postamts noch mal den Briefzentrumsstempel laufen läßt, was den Spaß verdirbt, macht das Ergebnis viel Freude.
Wie wäre es also, wenn Sie den Schriftwechsel mit Ihren Brief- oder Sammlerfreunden für die Schaffung echt gelaufener, individueller Ersttagsbriefe nutzen?
Und keine Angst vor den Rufen, das sei philatelistisch beeinflußt und dadurch wertgemindert. Das ist Unsinn, denn das sagen genau die, die statt dessen ihren wertlosen Schrott, diese Unmengen von künstlich für uns Sammler geschaffenem Machwerk, FDC, ETB, Jahreszusammenstellungen und anderes, zu maßlosen Preisen an uns verkaufen wollen und gleichzeitig alte Sammlerbriefe auf Auktionen als Besonderheiten anbieten.
Wir, die Sammler sind die Philatelie!
Bei den selbstgeschaffenen Briefen sollte man allerdings auch daran denken, daß alles, was viele andere Sammler auch produzieren, auch wieder massenhaft und deshalb wohl wertlos sein und bleiben kann. Andererseits kann man sich die Erfahrung zu Nutze machen, daß die meisten Sammler größere Mühen (bei der Gestaltung von solchen Briefen) wohl eher scheuen - oder gar nicht in der Lage sind, so kreativ tätig zu werden!
Mein Vater jedenfalls meinte bei passenden Gelegenheiten immer: "Holzauge, sei wachsam"!
Guten Abend, liebe Briefmarkenfreunde !
Gut Ding, besonders Qualität, will Weile haben, langsam wachsen.
So auch diese Seite, auf der ich, Günther Köpfer, Briefmarkensammler seit mehr als 50 Jahren, Sie herzlich Willkommen heiße.
Den Briefmarkensammler als Zielgruppe, ist der philatelistische Buch- und Zeitschriftenmarkt übersäht von Angeboten, die allesamt vorgeben, für ihn gemacht, nützlich und, logischerweise, „unentbehrlich“ zu sein.
Einige wenige unentbehrliche gibt es tatsächlich, aber selbst bei den meisten Empfehlenswerten muß man teils gewaltige Abstriche machen. Als Grund hierfür sehe ich, daß sie fast alle aus der Ecke kommen, die mit dem Briefmarkensammler möglichst gute, nur leider oft einseitige Geschäfte machen möchten - immer zu dessen Nachteil.
Viele Titel solcher Literatur muß man jedoch als „nicht empfehlenswert“ einstufen.
Hierfür Geld auszugeben, wäre wie Geld aus dem Fenster zu werfen. Durch nur teilweise Information, komplettes Weglassen oder fehlende Interpretation werden uninformierte Sammler auf falsche, ausschließlich dem Handel dienende Fährten gelockt.
Ergebnis sind, wie derzeit zigtausende, ja hunderttausende Beispiele beweisen, in Jahrzehnten teuer erkaufte, nun wertlose Sammlungen – und verärgerte Sammler.
Mit meinen diversen Internet-Auftritten möchte ich solch furchtbare Entwicklungen vermeiden helfen, und mit meiner neuen Seite www.briefmarken-literatur.de Entscheidungshilfen für oder gegen den Kauf irgendwelcher Briefmarken-Literatur geben.
Für die Bewertung stelle ich ganz einfach die logischen Ansprüche von uns Sammlern an ein Produkt dem gegenüber, was es tatsächlich beinhaltet, fertig.
Sortiert nach
Ratgeber            Kataloge und Handbuch-Kataloge
Zeitschriften         Artverwandtes
kann man dann die Bewertungsergebnisse als
"?" (für eigene Werke)        sehr empfehlenswert        
empfehlenswert
bedingt empfehlenswert         
nicht empfehlenswert
ablesen
Vom jeweils bewerteten Produkt kommt man mit einem Klick zur Besprechung, in der einmal weitere Informationen und Tipps hierzu gegeben werden, vor allem aber über, „Anspruch“, „Tatsachen“, „Realität“, „Bewertung“, wie es zum jeweiligen Urteil gekommen ist.
Freuen würde ich mich darüber, wenn ich Bewertungen zum Positiven verändern dürfte, denn das wäre ja mit der Anerkennung des Briefmarkensammlers als solchem verbunden.
Viel Spaß!